21. April 2021
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Wir lieben die Natur! Sie auch?

Dann gärtnern Sie so!

Das sächsische Obstland ist nicht nur ein landwirtschaftliches Nutzungsgebiet, sondern vor allem auch ein facettenreiches und quicklebendiges Ökosystem.

Damit das auch so bleibt, setzt sich Sachsenobst für den Erhalt der Artenvielfalt, den Natur- und Umweltschutz sowie für einen nachhaltigen Obstanbau ein. Denn aller Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz ist groß angelegter Obstanbau ein nicht unerheblicher Eingriff in das sensible Ökosystem der sächsischen Mischlandschaft und birgt natürlich gewisse Risiken für die einheimische Flora und Fauna. Sachsenobst ist sich dieser Verantwortung bewusst und ergreift vielfältige Maßnahmen u.a. in Zusammenarbeit mit dem NABU Sachsen, um die Artenvielfalt und ihren Lebensraum zu erhalten.

Wie man im heimischen Garten oder auf dem häuslichen Balkon insektenfreundlich, umweltschonend und nachhaltig gärtnern kann, sollen die nachfolgenden Tipps zeigen.

Insektenbüfett mit heimischen Pflanzen: Am besten wählt man dafür einen bunten Mix aus Früh- und Spätblühern sowie Kräutern. Die Beete sollten arten- und sortenreich angelegt sein und im besten Fall mit heimischen und wildwachsenden Pflanzen versehen werden. Optisch „wilde Ecken“ sind empfehlenswert, da sie die Artenvielfalt unterstützen.

Haufen mit Gartenabfällen, Laub, Reisig und Totholz anlegen: Diese dienen Insekten als Versteck, Nahrung oder Baumaterial.

Ein Miniteich kann vielen Insekten als Trink- und Wasserquelle sowie als Lebensraum dienen. Dabei sollten Zonen mit verschiedenen Wassertiefen angelegt und geeignete Pflanzen für die einzelnen Zonen ausgewählt werden. Alternativ zum Teich kann eine Insektentränke mit Steinen und Zweigen dazu dienen, dass die Insekten landen, festhalten und Wasser aufnehmen können. Ausreichend ist auch eine mit Wasser gefüllte Zinkbadewanne oder ein halbes Holzfass.

Nisthilfen und Quartiere einrichten, um Wildbienen und Wespen zu unterstützen. Die gekauften oder selbstgebauten Objekte sollen möglichst sonnig sowie regen- und windgeschützt hängen.

Für einen gesunden insektenfreundlichen Boden mischt man am besten die eigene Erde aus je einem Drittel Lehm, Kompost und Sand.
Dabei sollte aus Gründen der Nachhaltigkeit und zum Schutz der Insekten, die in Mooren leben, auf den Einsatz von Torf verzichtet werden. Außerdem empfiehlt es sich, den Boden mit organischen und mineralischen Mulchstoffen wie Rindenmulch, Stroh, Kies oder Sand abzudecken und Bodendecker anzupflanzen, die unerwünschten Wildkräutern keinen Platz lassen.

Gegen Schädlinge sind Barrieren wie Schneckenzäune oder Netze dienlich; außerdem gibt es schlaue Pflanzenkombinationen, um Schädlinge fernzuhalten, z.B.: Lavendel in der Nähe von Rosen, um Blattläuse fernzuhalten. Auf chemische Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel sollte weitestgehend verzichtet werden; Schädlinge und befallene Pflanzenteile sollten besser manuell entfernt werden. Bei starkem Schädlingsbefall empfehlen sich Mittel auf natürlicher Basis.

Überwinterungsplätze schaffen, z.B. in Altholz, Pflanzenstängeln und anderen oberirdischen Hohlräumen, hochstehende Wiesen, Trockenmauern, Kräuterspiralen oder Steinhaufen.

Nachts keine Beleuchtung im Garten und auf dem Balkon, um nachtaktive Insekten nicht in ihrem natürlichen Lebensrhythmus zu stören. Alternativ ist eine insektenfreundliche Beleuchtung empfehlenswert.

Der Einkauf sollte aus regionalen, saisonalen und ökologischen Produkten bestehen.

Die Wiesenmahd sollte nur turnusgemäß erfolgen; Laub und Mahd im Herbst und Winter bitte liegen lassen, um Insekten Schutz zu bieten.

Offene Bodenflächen mit Lehm, Ton oder Löss liefern den Insekten Material für den Nestbau.

Eine Trockenmauer aus Bruch und Natursteinen bietet den perfekten Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

 

 

 

 

 

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

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